V. Medizinische Betreuung
überstanden haben, müssen ins Krankenhaus, da sich bis zu 48 Stunden nach
dem Unfall ein Lungenödem entwickeln kann.
Ihr Kind ist auf den Kopf gestürzt
Ein Sturz vomWickeltisch oder einer Rutsche, ein Unfall beim Sport oder im
Straßenverkehr - oft geht so etwas gut aus, aber manchmal kommt es dabei
auch zu schweren Kopfverletzungen.
So können Sie helfen: Hat das Kind eine Platzwunde, drücken Sie zunächst
eineWundkompresse auf, um die Blutung zu stillen. Geht es Ihrem Kind an-
sonsten gut, können Sie es selbst zum Arzt oder ins Krankenhaus bringen.
Kopfwunden müssen meist genäht werden.
Sieht man nichts, kann Ihr Kind trotzdem eine Gehirnerschütterung oder
eine andere ernste Verletzung haben. Umgehend ins Krankenhaus müssen
Sie, wenn das Kind auffallend still ist, vielleicht sogar schläfrig, über Kopf-
schmerzen klagt oder erbricht. Den Notarzt alarmieren Sie, wenn Wasser
oder Blut aus Ohren oder Nase läuft, wenn das Kind verwirrt und natürlich,
wenn es bewusstlos ist. Nach Stürzen auf den Kopf sollten Sie Ihr Kind immer
24 Stunden genau beobachten. Kommt es Ihnen verändert vor, holen Sie sich
am besten sofort Rat bei einemArzt.
Ihr Kind hat sich etwas gebrochen
Anzeichen für einen Bruch sind eine unnatürliche Lage,sichtbare Knochenenden
(bei einem offenen Bruch) oder eine Stufenbildung am verletzten Körperteil.
So können Sie helfen: Das Kind vorsichtig hinlegen und die Bruchstelle mög-
lichst nicht bewegen. Einen gebrochenenArm mit Dreieckstüchern ruhig stel-
len, ein gebrochenes Bein möglichst in der vorgefundenen Position belassen
und abstützen, bis der Rettungswagen eintrifft. Einen offenen Bruch sollte
man mitVerbandstüchern steril abdecken. Haben SieVerdacht auf einen Bruch
derWirbelsäule, Lähmungen, Abgang von Stuhl und Urin, so sollten Sie das Kind
auf keinen Fall bewegen, nur den Kopf seitlich stützen, aber ohne ihn anzuheben.
Zwar möchte jede Mutter ihr schwer verletztes Kind in den Armen halten,
aber dieser Impuls könnte in dieser Situation ein fataler Fehler sein!
Ihr Kind blutet stark
Während Schürfwunden meistens harmlos sind, müssen schlimmere Verlet-
zungen mit starker Blutung unbedingt sofort behandelt werden. So können
Sie helfen: Um die Blutung zu stillen, drücken Sie ein Baumwolltuch einige
Minuten auf die Wunde. Legen Sie das Kind auf den Boden, lagern Sie den
blutenden Körperteil hoch und drücken Sie weiter auf die Wunde, bis die
Blutung nachlässt. Machen Sie jetzt einen Druckverband: Dazu wird die ste-
rile Kompresse eines Verbandpäckchens auf dieWunde gelegt und mit zwei
Umwicklungen fixiert. Ein Druckpolster (eingepackte Mullbinde oder Ver-
bandpäckchen) wird über derWunde platziert und straff – aber nicht zu fest
- umwickelt. Je nach Situation sollten Sie den Rettungsdienst verständigen.
Bei Nasenbluten neigen Sie den Kopf in sitzender Haltung leicht nach vorn.
Es ist falsch, den Kopf nach hinten zu legen, weil dann Blut in den Magen ge-
langen und Übelkeit verursachen kann. Stopfen Sie auch keineWatte oder Pa-
piertaschentücher in die Nase. Am besten legen Sie Ihrem Kind kalte
Kompressen in den Nacken. Sie bewirken ein Zusammenziehen der Blutge-
fäße in der Nase.Verständigen Sie den Rettungsdienst, wenn die Blutung auch
nach 20 Minuten nicht aufgehört hat.
Ihr Kind hat sich verbrannt
Bei Verbrennungen ersten Grades ist die Haut gerötet, heiß und geschwol-
len wie bei einem Sonnenbrand. Der Betroffene verspürt einen brennenden,
ziehenden Schmerz. Kommt es zur Hautrötung mit starker Schwellung, Bla-
senbildung und oberflächlicher Zerstörung der Haut und hat das Kind starke
Schmerzen, liegt eineVerbrennung zweiten Grades vor.
26